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VON: 138/2007

13.12.2007
   
  Industrie in Hamburg und Schleswig-Holstein in den ersten drei Quartalen 2007
 

Leichte Umsatzrückgänge, aber anziehende Beschäftigung im Vorjahresvergleich

   
 

Die 253 größeren Industriebetriebe in Hamburg (Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 50 und mehr Beschäftigten) verzeichneten von Januar bis September 2007 im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres einen Umsatzrückgang von zwei Prozent auf insgesamt 52 Mrd. Euro. Wie das Statistikamt Nord mitteilt, milderten sich die Umsatzrückgänge dabei im bisherigen Jahresverlauf wieder leicht ab. Während der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal noch um 2,8 Prozent sank, fiel der Rückgang im zweiten wie im dritten Quartal mit jeweils 1,6 Prozent etwas moderater aus.

 

Der im Jahresverlauf gestiegene Zuwachs im Auslandsumsatz (plus 6,1 Prozent) auf 12,2 Mrd. reichte nicht aus, um den Rückgang (minus 4,2 Prozent) im deutlich größeren Inlandsgeschäft (39,7 Mrd. Euro) zu kompensieren. Im Geschäft mit Auslandskunden wies die Zuwachsrate in die Länder der Euro-Zone mit 6,2 Prozent ein vergleichbares Niveau wie die für Lieferungen in die übrigen Länder (plus 6,1 Prozent) auf. Die Exportquote lag insgesamt bei 24 Prozent gegenüber 22 Prozent im Vorjahreszeitraum. Rechnet man die in Hamburg sehr bedeutende Mineralölverarbeitung heraus, deren Exportquote eher niedrig ist, so ergibt sich für den Rest des Verarbeitenden Gewerbes ein Anteil des Auslandsumsatzes von 41 Prozent (Vorjahreszeitraum 38 Prozent).

 

Nach dem Umsatz der ersten drei Quartale war die Mineralölverarbeitung mit 28 Mrd. Euro wie bisher die mit Abstand stärkste Branche. Sie verlor zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum 5,7 Prozent – wobei sich das Minus im dritten Quartal im Vergleich zu den vorhergehenden Quartalen deutlich verringerte –, liefert aber, insbesondere steuerbedingt, mit 54 Prozent wie bisher den weitaus größten Beitrag zum gesamten Industrieumsatz in der Elbmetropole. Nach Umsatzzuwächsen in den ersten beiden Quartalen folgt die Metallerzeugung, -bearbeitung und Herstellung von Metallerzeugnissen mit einem Minus im dritten Quartal. Im gesamten Berichtszeitraum erzielte diese Branche mit 5,4 Mrd. Euro einen um 4,3 Prozent höheren Umsatz als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Danach folgt das Ernährungsgewerbe einschl. Tabakverarbeitung mit insgesamt 4,7 Mrd. Euro (minus 3,2 Prozent). In der Umsatzrangfolge steht der Fahrzeugbau an vierter Stelle. Hier wurde ein Umsatz von 4,5 Mrd. Euro (plus 2,9 Prozent) erwirtschaftet. Stärkere Schwankungen können dabei in allen Branchen generell durch die unregelmäßige Abrechnung von Großaufträgen beeinflusst sein.

 

Im Durchschnitt der ersten drei Quartale waren in den Industriebetrieben gut 85 000 Beschäftigte tätig, das sind gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum 1,2 Prozent mehr. Die meisten Beschäftigten waren mit gut 25 500 im Fahrzeugbau tätig, dies sind 2,2 Prozent mehr als im Durchschnitt des Vorjahreszeitraums. Im Maschinenbau verringerte sich das Personal um 0,3 Prozent auf jetzt knapp 12 200 und bei der Herstellung von Büromaschinen, DV-Geräten und -Einrichtungen, Elektrotechnik, Feinmechanik sowie Optik blieb die Beschäftigtenzahl unverändert bei rund 11 200 Personen, während im Ernährungsgewerbe einschl. Tabakverarbeitung mit einem Plus von 1,7 Prozent gut 7 600 Personen beschäftigt waren.

 

In den ersten neun Monaten des Jahres verringerten die 555 größeren Industriebetriebe in Schleswig-Holstein ihren Umsatz im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2006 um 1,4 Prozent auf knapp 22,3 Mrd. Euro. Dem Plus von 3,8 Prozent im ersten Quartal folgte ein Rückgang von 4,6 Prozent im zweiten und ein weiteres Minus von 3,1 Prozent im dritten Quartal. Mit einem Minus von 1,6 Prozent verringerte sich der Inlandsabsatz mit insgesamt 12,7 Mrd. Euro noch etwas mehr als der Exportumsatz mit 9,6 Mrd. Euro und einem Minus von 1,2 Prozent. Hier wurde der immer noch deutliche Zuwachs in Länder der Euro-Zone (plus 6,3 Prozent) durch Rückgänge beim Umsatz mit anderen Regionen (minus 7,6 Prozent) überkompensiert. Die Exportquote lag bei 43 Prozent und damit leicht über dem Vorjahreswert von 41 Prozent.

 

Unter den umsatzstärksten Branchen lag in den ersten neun Monaten der Maschinenbau mit einem durchgehenden und deutlichen Zuwachs von insgesamt 18,1 Prozent auf rund 3,7 Mrd. Euro vorn. Ihm folgte die Herstellung von Büromaschinen, DV-Geräten und -Einrichtungen, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik mit drei – durch größere Produktionsverlagerungen bedingt – sehr schwachen Quartalen und jetzt gut 3,6 Mrd. Euro (minus 21 Prozent), gefolgt von der Herstellung von chemischen Erzeugnissen mit ebenfalls 3,6 Mrd. Euro und einem im Jahresverlauf deutlich schwankendem Wachstum (insgesamt plus 6,2 Prozent). In allen Branchen können diskontinuierlich abgerechnete Großaufträge grundsätzlich zu besonders hohen Änderungsraten führen.

 

Im Monatsdurchschnitt der ersten drei Quartale arbeiteten im nördlichsten Bundesland gut 106 000 Beschäftigte in den Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten. Dies ist ein Zuwachs um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die beschäftigungsintensivsten Branchen blieben der Maschinenbau mit nunmehr knapp 19 000 Beschäftigten (plus 2,2 Prozent), das Ernährungsgewerbe einschl. Tabakverarbeitung mit knapp 15 600 Beschäftigten (plus 0,1 Prozent) sowie die Herstellung von chemischen Erzeugnissen mit 12 900 Beschäftigten (minus 0,9 Prozent).

 

Zur Entlastung des Mittelstandes sind seit Anfang 2007 in dieser monatlichen Industrie-Erhebung nur noch Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten (vorher: 20 und mehr Beschäftigte) erfasst. Die aktuellen Ergebnisse sind grundsätzlich vorläufig. Für den Vergleich wurden (endgültige) Ergebnisse des Vorjahres auf diesen neuen Berichtskreis umgerechnet. Für die Betriebe mit 20 bis unter 50 Beschäftigten werden vergleichbare Daten jetzt nur noch jährlich abgefragt.


Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: ProduzierendesGewerbeSH@statistik-nord.de